22. Januar 2015

Sächsischer Beamtenbund zu erstem Sondierungsgespräch beim sächsischen Staatsminister der Justiz Sebastian Gemkow

Eine erste Gesprächsrunde des Sächsischen Beamtenbundes mit dem neu ernannten Justizminister der Justiz Sebastian Gemkow fand am 21.01.2015 im Sächsischen Staatsministerium der Justiz statt.

Zum Gedankenaustauch fanden sich neben dem Justizminister Sebastian Gemkow der Landesvorsitzende des Sächsischen Beamtenbundes Gerhard Pöschmann, der Abteilungsleiter für Personal und Haushalt Dr. Leon Ross, der Abteilungsleiter für Justizvollzug Willi Schmid, der Referatsleiter für Personalangelegenheiten im Justizvollzug Rainer Aradei-Odenkirchen, der Landesvorsitzende des Verbandes der Sächsischen Rechtspfleger Lars Beyer und der Landesvorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Sachsen René Selle ein.

Die zukünftige Zusammenarbeit wurde ebenso besprochen, wie die Ausgestaltung des zukünftigen Personalentwicklungskonzeptes und Fachthemen der Fachgewerkschaften des Verbandes der Sächsischen Rechtspfleger und des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Sachsen.

Gerhard Pöschmann eröffnete das Gespräch mit der Erörterung des Entwurfes des derzeitigen Personalentwicklungskonzeptes und machte klar, dass der Sächsische Beamtenbund deutlichen Verbesserungsbedarf des vorgelegten Entwurfes sieht. „Ein Personalentwicklungskonzept, in welchem es nur darum geht, wie man geeignetes Führungspersonal findet und qualifiziert, wird dem Anspruch einer modernen Verwaltung nicht gerecht. Es muss auch darum gehen, neues Personal einzustellen, das vorhandene Personal zu halten und für ein zunehmend älteres Beschäftigtenklientel altersgerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Wer sich diesem Anspruch nicht stellt, wird den Wettbewerb mit der freien Wirtschaft um gute Fachkräfte verlieren“, so Pöschmann.

„Wichtige Aspekte, wie unter anderem Altersteilzeit, Telearbeitsplätze, flexible Arbeitszeiten für die Verbindung von Familie und Beruf und die Berücksichtigung der verschiedenen Interessengruppen der Berufseinsteiger, der mitten im Berufsleben stehenden und der Gruppe der bald in den Ruhestand wechselnden Kolleginnen und Kollegen sind in dem derzeitigen Entwurf kaum noch vorhanden“, so Gerhard Pöschmann. „Hier ist ein deutlicher Bedarf der Nachbesserung notwendig.“

Die derzeitige Situation bei den sächsischen Rechtspflegern und im Strafvollzug legten die Landesvorsitzenden Lars Beyer und René Selle dar. „Im sächsischen Justizvollzug muss von dem Stellenabbau von 30 Stellen jährlich bis zum Jahr 2020 abgewichen werden. Die Sicherheit der Bevölkerung und die Gesundheit der im sächsischen Justizvollzug arbeitenden Kolleginnen und Kollegen wird mit dieser Personalreduzierung nicht mehr gewährleistet. Ein Gefangenenklientel, welches sich zunehmend durch erhöhte Gewaltbereitschaft und Drogenkonsum auszeichnet, kann nicht mehr durch immer weniger und älter werdende Bedienstete behandelt werden“, so René Selle. Nach verschiedenen Ausführungen von Willi Schmid und Dr. Leon Ross zur derzeitigen Situation im Haushalt sicherte Justizminister Sebastian Gemkow zu, dass er die im Gespräch erörterten Schwerpunkte erkannt habe und sich dieser in seiner Rolle als Justizminister annehmen werde. Mit der gegenseitigen Zusage, in Kontakt zu bleiben und zukünftige Gespräche fachspezifisch weiterführen zu wollen, wurde diese erste Gesprächsrunde beendet.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF.