27. Oktober 2017

SBB News Kongress:

Sachsen 2030: Wie gut sind wir aufgestellt - strukturell, finanziell, personell?

  • Foto: Hala
    Im Bild v.l.n.r.: Frank Kupfer, CDU Fraktionsvorsitzender, Nannette Seidler, SBB Landesvorsitzende, Dr. Fritz Jeackel, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, Hans-Ulrich Benra, stellvertretender dbb Bundesvorsitzender und Claus Weselsky, stellvertretender dbb Bundesvorsitzender und Bundes­vorsitzender der GDL
  • Foto: Hala
  • Foto: Hala
  • Foto: Hala
  • Foto: Hala Im Gespräch: Thomas Popp, AL 1 der Sächsischen Staatskanzlei, und Dr. Fritz Jeackel, Chef der Sächsischen Staatskanzlei
  • Foto: Hala Unsere Landesleitungsmitglieder: René Selle, Klaus-Peter Schölzke, Steffen Winkler
  • Foto: Hala v.r.n.l.: Dietrich Gökelmann, Präsident der Landesdirektion Sachsen, Nannette Seidler, Landesvorsitzende des SBB, Prof. Dr. Frank Nolden, Rektor der Hochschule Meißen, Annett Kirschke vom Statistischen Landesamt, Dr. Fritz Jeackel, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, Dr. Joachim Klose, Landesbeauftragter der KAS, Astrid Hollmann, Stellvertretende dbb Bundesvorsitzende, Dirk Panter, SPD-Fraktionsvorsitzender, Hans-Ulrich Benra, Stellvertretender dbb Bundesvorsitzender, Christian Schramm, Oberbürgermeister Bautzen a.D.

„Sachsen 2030: Wie gut sind wir aufgestellt – strukturell, finanziell, personell?“ Unter diesem Motto fand am 26. Oktober 2017 der Kongress der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und des SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen (SBB) in Dresden statt.

Der Landesbeauftragte der KAS Dr. Joachim Klose begrüßte die rund 100 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Interessenvertretern und Bürgern Sachsens und stellte zu Beginn klar: „Das Vertrauen in Strukturen im Freistaat ist gerade in Krisensituationen notwendig.“

Dr. Fritz Jeackel, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, sprach von der Arbeit der Personalkommission – den Ergebnissen und Herausforderung und betonte die Bedeutsamkeit der öffentlichen Aufgaben: „Der öffentliche Dienst ist ein wichtiges Element für den Er-
folg der Staatsregierung. Es ist uns wichtig, ein strategisches Aufgabenmanagement einzuführen.“ Weitere Herausforderungen wie ein demografiefester öffentlicher Dienst sowie ein besserer Wissenstransfer müssten gemeistert werden.

Mit einem Rückblick auf die Verwaltungs- und Funktionalreform von 2008 ermöglichte Christian Schramm, Oberbürgermeister in Bautzen a.D., den Teilnehmern des Kongresses einen Überblick über die Reformen: „Aus der Erfahrung heraus wäre es besser gewesen, die Gewerkschaften frühzeitig in die Prozesse einzubinden. Denn das Grundprinzip der Re­form lag von vornherein auf
der Hand: Das Personal folgt der Aufgabe.“ So Schramm. „Der Freistaat Sachsen hat sicher momentan mehrere Baustellen, von Bildung über innere Sicherheit bis zur Digitalisierung. Vielleicht ergeben sich aus Gründen der Digitalisierung oder der Bündelung der personellen Ressourcen Gründe für eine Fortentwicklung der bestehenden Strukturen. Und vielleicht bringt der Freistaat auch noch einmal den Mut für eine grundlegende Aufgabenkritik auf.“ Schramm mahnte: „Der Beamte ist Träger einer Idee vom Staat, der die Qualität, Sicherheit, Verlässlichkeit für jeden von uns impliziert.“

Annett Kirschke vom Statistischen Landesamt definierte Sachsen 2030 in Zahlen und stellte fest, dass „die Kernaussagen zur demografischen Entwicklung ihre Gültigkeit behalten. Die aktuelle Altersstruktur dominiert die zukünftige Bevölkerungsentwicklung.
Das Durchschnittsalter steigt von 46,6 Jahre bis 2030 auf 47,6 beziehungsweise 48,1 Jahre.“

In der anschließenden Podi­umsdiskussion stellten sich Frank Kupfer, CDU ­Fraktions­vorsitzender, Dirk Panter, SPD Fraktionsvorsitzender, Prof. Dr. Frank Nolden, Rektor der Hoch­schule Meißen und Fortbil­dungszentrum des Freistaates Sachsen sowie Dietrich Gökel­mann, Präsident der Landesdi­rektion Sachsen den Fragen des Moderators Dr. Joachim Klose. Zu Beginn der Diskussionsrunde wurde klar gestellt: hier geht es nicht um Schuldzuweisungen, es müssen Lösungen gefunden werden. 

Fraglich blieb, ob die gewünsch­te Bürgernähe mit den Refor­men auch erreicht wurde. Gö­kelmann betonte: „Ein starker Staat braucht Behörden und leistungsfähige Bedienstete“. Häufig zu hören war die Frage nach künftigen Fachkräften, den Ausbildungszahlen und
dem Kampf um die klügsten Köpfe. Das wohl wichtigste Argument des Abends brachte Prof. Dr. Nolden: Wertschät­zung sei ein wichtiger Faktor für motivierte Beschäftigte und könne sogar über gewisse Defi­zite in der Bezahlung hinweg helfen könne. Diese Erkenntnis müsse allerdings auch bei den Führungskräften ankommen, zu deren Kernkompetenzen  Soft Skills leider nicht immer
zählten. Fakt sei, dass der öf­fentliche Dienst nicht beson­ders attraktiv erscheine und häufig als sehr statisch wahr­genommen werde.
Nannette Seidler, Landesvor­sitzende des SBB fasste zusam­men: „Wertschätzung ist ein wichtiger Faktor für erfolgrei­ches Arbeiten im öffentlichen Dienst und die Motivation der Beschäftigten. Sie steht den Beschäftigten zu und darf nicht dazu missbraucht werden, feh­lende Vergütungselemente zu kaschieren.“