SBB Senioren
2. Pflegekongress
- Foto: Senioren@SBB Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und Rita Müller, Vorsitzende der SBB Senioren beim Kongress
Am 29. März 2019 fand in der evangelischen Hochschule in Dresden der 2. Pflegekongress der SPD Fraktion statt.
Dagmar Neukirch, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, eröffnete den Kongress.
Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr führte aus, wie wichtig Wertschätzung sei. Er berichtete von seinem Projekt „ meine Arbeit- deine Arbeit“ in dem er für einen Tag aktiv in die Arbeit in Unternehmen einsteigt und mit den Kollegen arbeitet, beispielsweise bei der Bergsicherung Schneeberg, in einer Dachdeckerfirma, Autobahnmeisterei und AWO Pflegeheim, wo er selbst an seine Grenzen gestoßen sei. Wie erreichen wir eine Tarifbindung für die Pflege in Sachsen?
Dr. Jürgen Rohde befasste sich in seinem Vortrag mit den kommunalen Strukturen im Pflegebereich. Der 7. Altenbericht der Bundesregierung sowie der sächsische Altenbericht bildeten die Basis. Kommunen können viel leisten, wenn sie ihre Spielräume nutzen, wie Quartiere in den Kommunen, Mehrgenerationshäuser und Seniorenvertretungen. Pflegende Angehörige - Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.
Rita Müller, Vorsitzende SBB Senioren beteiligte sich am Workshop 2 „Pflege -gemeinsam Leben“, den Simone Lang, Sprecherin für Gesundheit der SPD-Fraktion im sächsischen Landtag, leitete. Einsamkeit die Krank macht, Gewalt in Pflegebeziehungen, Pflegende Angehörige, die an die Genzen der Belastung kommen. Fazit, Pflege muss als gesellschaftlicher Auftrag, analog Bildung betrachtet werden. Pflege muss entbürokratisiert werden. Ehrenamtliches Engagement muss mehr Wertschätzung erfahren, Pflegende bedürfen einer Interessenvertretung.
Das Gebot der Stunde: Die Gewerkschaften müssen dafür Sorge tragen, dass das Ansehen der „Pflege" in der Gesellschaft gestärkt wird.
Stefan Zierke, MdB, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend, berichtete vom Projekt „ Pausentaste“ der Bundesregierung . 70 Prozent der Pflegenden sind Frauen.
Christine Vogler, Schulleiterin einer Gesundheits-Gesundheit-und Krankenpflegeschule betonte , daß 35 Prozent der Pflegenden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Lediglich zwei Prozent Pflegender können mit den heutigen Kapazitäten in die Ausbildung nachgeschickt werden. 65 Prozent aller Pflegebedürftigen werden in den Familien gepflegt. Die Abrechnung im Minutenbereich sei unsäglich. Pflege muss zu einer gesellschaftlichen Debatte werden, es müssen mehr Gelder in die Pflege fließen.