Stadt Naunhof: Warnstreik der Beschäftigten
Am 11. Dezember 2015 werden die Beschäftigten der sächsischen Stadt Naunhof in den Warnstreik treten, um ihre Forderungen nach der Einführung des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) zu untermauern. Der Warnstreik wird von 6:00 Uhr bis 10:00 Uhr dauern. Angestellte und Auszubildende aus allen Arbeitsbereichen sind zur Teilnahme aufgefordert.
„Die Arbeitgeberseite sieht sich nicht einmal in der Lage, mit uns zu verhandeln, da ihr dafür das politische Mandat fehle. Das können wir nicht akzeptieren“, sagte Jürgen Kretzschmar, der Mitglied der dbb Bundestarifkommission und der Verhandlungskommission für Naunhof ist. „Die städtischen Investitionen der letzten Jahre waren nur möglich, weil auf Kosten der Belegschaft gespart wurde. Damit muss Schluss sein.“
Zuletzt hatte es der Naunhofer Stadtrat trotz des Protestes der Beschäftigten abgelehnt, den Weg für die Einführung des TVöD für alle Beschäftigten frei zu machen. „Das ist ein Trauerspiel“, sagte Kretzschmar. „Selbst vor Ort erarbeitete Konzepte wurde einfach vom Tisch gefegt. Stattdessen wird versucht, die Belegschaft zu spalten und Einzellösungen für bestimmte Berufsgruppen durchzusetzen. Das werden wir aber nicht mitmachen.“
Besonders irritiert zeigte sich Kretzschmar über Berichte, dass die Beschäftigten einen Ausbau der Naunhofer Verwaltung forderten. „Hier werden Dinge miteinander verknüpft, die nur sehr bedingt miteinander zu tun haben. Der TVöD regelt im Wesentlichen grundlegende Dinge wie Bezahlung oder Arbeitszeit, die für alle Beschäftigten vergleichbar sein sollen – ganz einfach und ganz gerecht. Wie darüber hinaus die Verwaltung organisiert werden soll, steht auf einem anderen Blatt. Auch die Finanzierung ist ein mögliches Thema für den Verhandlungstisch. Solange man uns die Verhandlungen aber grundsätzlich verweigert, werden wir kämpfen.“