Vom 16. bis 18. Juni 2017 fand in Dresden die Konferenz der Landesfrauenräte statt. Es treffen sich auf der jährlich stattfindenden Konferenz die Frauenräte der Bundesländer. Am Abend des ersten Tages fand ein Empfang in der Sächsischen Staatskanzlei statt. Zur Fachtagung am zweiten Tag wurden die Mitgliedsorganisationen des Landesfrauenrates Sachsen eingeladen. Die SBB Frauenvertretung folgte der Einladung.
Der Empfang in der Sächsischen Staatskanzlei wurde durch Dr. Fritz Jaeckel, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, eröffnet. Nach einer Begrüßung der Teilnehmenden gab er einen kurzen Überblick zu aktuellen Themen im Bereich der Gleichstellungspolitik. Dabei machte er deutlich, dass die Gleichstellung ein wichtiges Thema für die Staatsregierung sei. Zum Schluss dankte er den Teilnehmenden für ihr Engagement.Im Anschluss begrüßte die Vorsitzende des Landesfrauenrates, Susanne Köhler, die Anwesenden und wies in Ihrer Ansprache auf noch immer bestehende Problembereiche hin.
Auf der Fachtagung wurden verschiedene Aspekte zum Thema „Frauenarmut in einem reichen Land“ betrachtet. Nach Eröffnung der Fachtagung durch Susanne Köhler richtete Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, ein Grußwort an die Teilnehmenden und stellte dabei kurz die aktuellen Themen des Ministeriums vor (Sächsisches Frauenfördergesetz, Antidiskriminierung, Landesaktionsplan und weitere). Dabei führte sie aus, dass in der Gleichstellung bereits wichtige Dinge erkämpft wurden, die aktuell teilweise wieder in Frage gestellt würden. Die Frauen müssten ihre Probleme auf den Punkt bringen und für eine Verbesserung sowie Beibehaltung des aktuellen Standes kämpfen, so Köpping.
Der erste Vortrag wurde von Dr. Kristina Klenner (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung) mit dem Thema „Armutsrisiken für Frauen – unterschiedlich in Ost und West?“ referiert. Dabei erläuterte sie was unter Armut zu verstehen ist und stellte die Risiken und deren Ursachen (insbesondere die langen Unterbrechungszeiten und Teilzeiten) dar. Es gibt zwar zahlreiche Angleichungstendenzen auf beiden Gebieten, jedoch bestehen die Unterschiede nach wie vor. Es wird Zeit umzudenken und sich neuen Arbeitsmodellen zu öffnen, so Klenner. Dies ist erforderlich um der Armut entgegenzuwirken. Anschließend wurde das Thema „Armut ist weiblich – Handlungsempfehlungen für Arbeitsmarkt und Alterssicherung“ durch Karin Schwendler (Bereichsleiterin Frauen und Gleichstellungspolitik ver.di) näher betrachtet. Sie erläuterte Beispielsweise warum Teilzeiten und Minijobs für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut, aber für die spätere Absicherung schlecht sind und in die Armut führen.
Dr. Antje Schrupp (Mitgründerin des Netzwerks Care Revolution, Autorin und freie Journalistin) widmete sich dem Thema „Pflege, Kinderbetreuung, Saubermachen – Warum wir eine Care-Revolution brauchen“ ein. Sie erläuterte was unter Care zu verstehen ist und warum ein neues System in der Wirtschaft erforderlich ist. Abgerundet wurde die interessante Fachtagung mit einer Diskussionsrunde.