14. Juni 2018
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SBB Senioren News

Noch ist Zeit, aber nicht mehr viel

Sie trafen sich erstmalig am 6. Juni 2018 in Berlin, die Mitglieder der Rentenkommission, aus Experten ehemaliger Bundestagsabgeordneten, Vertretern der Gewerkschaften, Arbeitgebern und der Wissenschaft. Bis März 2020 sollen sie ein nachhaltiges Alterssicherungssystem für die Jahre nach 2030 festschreiben, gefährlich nah am Termin der nächsten Bundestagswahl.

Es ist ein Spagat zwischen der Vereinbarung im Koalitionsvertrag - doppelten Haltelinie: Rentenniveau von 48 Prozent, Beitragssatz nicht über 20 Prozent - und nachhaltiger Alterssicherung. Als Stellschrauben stehen den Experten nur zur Verfügung: das Renteneintrittsalter, die Beitragsbemessungsgrenze, das Rentenniveau und der Zuschuss aus der Steuerkasse.

Wenn es gegenwärtig uns so scheint, als wäre das Rentensystem aus den Fugen geraten, so ist das für die meisten Menschen eine gefühlte Benachteiligung. Solange die Wirtschaft noch läuft müssen wir uns keine Sorgen machen, aber wenn die Generation der Babyboomer in Rente geht, wird es für Beitragszahler teuer. 

Schlimm ist die Altersarmut für Betroffene, mit 3 Prozent ist sie aber deutlich geringer als die Kinderarmut. Das Risiko Armut im Alter der über 65-Jährigen steigt stetig. Die Bundesregierung teilte am 11. Juni 2018 dazu mit: Die Armutsrisikoquote der Bevölkerung ab 65 Jahre in Sachsen, in den Jahren 2005 bis 2016 ist von 7,2 Prozent auf 11,7 Prozent gestiegen. Dabei zeigt sich, dass Frauen (9,2 Prozent) ein deutlich höheres Risiko für Armut haben als Männer.

Das Thema Rente wird die nächsten Monate prägen. Sozialpolitik soll das wichtigste Thema werden, so haben es die ostdeutschen AFD- Fraktionen beschlossen, denn 2019 wird in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gewählt. Noch ist es nicht zu spät ein schlüssiges Alterssicherungskonzept auf den Weg zu bringen.