Ein solches Jubiläum will natürlich auch gefeiert werden. Deshalb lud der SBB am 30.04.2016 Vertreter aus Politik, Verwaltung und Gewerkschaften in die Dresdner Dreikönigskirche.
Im geschichtsträchtigen Gemäuer begrüßte der amtierende Landesvorsitzende Gerhard Pöschmann die rund 100 Gäste. Er erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge der Arbeit der Beamtenverbände in Sachsen. Zudem stellte er die aktuellen Aufgaben des SBB dar, zeigte auf, wie umfangreich sich die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung heute gestaltet. Wichtig sei vor allem die Erkenntnis, dass wir den öffentlichen Dienst neu begreifen müssten, resümierte Gerhard Pöschmann. Die Bediensteten würden endlich nicht mehr nur als Kostenfaktor, sondern als wichtigste Ressource betrachtet. Das mache Hoffnung für die nächsten 25 Jahre.
Der Präsident des Sächsischen Landtages Dr. Matthias Rößler stellte in seinem Grußwort heraus, dass der SBB sich in den vergangenen 25 Jahren durch konsequentes Vertreten der Interessen seiner Mitglieder ein eigenes Profil erarbeitet habe. Vor uns stünde nun die gemeinsame Herausforderung des demografischen Wandels und des Generationenwechsels im öffentlichen Dienst. Für die Zukunft käme es im Wesentlichen darauf an, dass alle miteinander im Gespräch blieben.
In seinem anschließenden Grußwort überbrachte Markus Ulbig Sächsischer Staatsminister des Innern die herzlichen Grüße des Sächsischen Ministerpräsidenten. Er dankte dem SBB für einen allzeit intensiven, aber auch konstruktiven Dialog. Im täglichen Geschäft gäbe es natürlich Reibungspunkte, so führte Minister Ulbig aus, aber in den allermeisten Fällen sei ein gemeinsames Streiten und Ringen um Lösungen ein fruchtbarer Prozess.
Das dritte Grußwort oblag dem Vorsitzenden des dbb Klaus Dauderstädt. Er erinnerte an die schwierige Ausgangslage der gewerkschaftlichen Arbeit in den neuen Bundesländern. Damals wichen die Bedingungen in Ost und West wesentlich voneinander ab. Und auch heute gäbe es noch immer Differenzen, wie beispielsweise im Rentenrecht oder bei der Unkündbarkeit im Tarifbereich. Für die Arbeit des SBB gäbe es also auch für die nächsten 25 Jahre noch einiges zu tun.
Festredner des Abends war Prof. Dr. Kurt Biedenkopf Sächsischer Ministerpräsident a.D. Er referierte in beeindruckender Schärfe zum Thema „Zukunftsfähigkeit des Staates“. Nach Überzeugung Prof. Dr.Biedenkopfs würden die nächsten 20 Jahre spannend, auch für die öffentlich Bediensteten. „Es wird noch Beamte geben, wenn auch nicht mehr so viele und anders qualifiziert“, so die Überzeugung des Wirtschaftskenners.
Prof. Dr. Biedenkopf beleuchtete viele Aspekte des Zusammenlebens in Sachsen, Deutschland, Europa, aber auch weltweit. Unter Beachtung des Generationenwechsels, der demografischen Entwicklung, aber auch der aktuellen Flüchtlingssituation spannte er den Bogen der Zukunft unserer Arbeit und unseres Zusammenlebens. „Die Diskussion, ob wir im Alter arbeiten müssen, ist keine Diskussion, die es zu führen lohnt. Es wird so kommen“, argumentierte der Professor.
Auch die Digitalisierung und die damit verbundenen dramatischen Veränderungen der Organisation des Staates waren Gegenstand von Prof. Dr. Biedenkopfs Vortrag. Zukünftig würden wir uns in einer Umwelt bewegen, die wir immer weniger verstünden. Die Menschen würden erwarten, dass der Staat diese Probleme löse. Das habe auch Auswirkungen auf die Staatsdiener, auf die Beamten. Diese müssten den Menschen erklären, wie der Staat funktioniert. Und zwar nicht so, dass es gut für den Dienstherrn sei, sondern dass es gut für die Menschen ist.
Die Feierstunde war ein Abend voller, teils emotionaler, Rückblicke und Erinnerungen, aber auch mit klaren Aussichten für die Zukunft.
Ebenso war es aber auch ein Abend der Geselligkeit und des Feierns. Dazu trugen sowohl die Musiker des Quartetts Florence als auch die Kabarettisten „Breschke und Schuch“ sehr gelungen bei.