08. März 2016
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Frühjahrssitzung in Königswinter

Am 4./5. März 2016 tagte die Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung in Königswinter zu ihrer jährlichen Frühjahrssitzung. Die Sitzung war wieder sehr informativ und spannend. Diskutiert wurden vor allem die Gestaltung einer diskriminierungsfreien Beurteilungspraxis im öffentlichen Dienst, die Sicherheit am Arbeitsplatz für Frauen sowie die gewerkschaftliche Frauenarbeit. Zu Gast waren der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach und die Vorsitzende der Sachverständigenkommission für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung.

Gemeinsam stark für einen gewaltfreien öffentlichen Dienst: Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und der stellvertretende dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach verurteilen die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Beschäftigten im öffentlichen Dienst. „Die Erfahrungen der letzten Zeit zeigen, dass vor allem weibliche Beschäftigte besser vor aggressivem Verhalten geschützt werden müssen,“ so Helene Wildfeuer. „Sei es in der Polizei, in den Arbeitsagenturen oder in den Flüchtlingsaufnahmestellen – um einen gewaltfreien, sicheren Raum für Frauen zu schaffen, brauchen wir eine starke Vertrauenskultur. Gemeldete Vorfälle müssen von Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten sehr ernst genommen werden, auch wenn es sich um verbale und sexistische Übergriffe handelt“, betonte Helene Wildfeuer. Eine bundesweite Strategie gegen Gewalt im öffentlichen Dienst, wie sie der dbb, dessen Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften fordern, sei daher nur zu begrüßen.

Die Gleichstellung im öffentlichen Dienst soll im Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung einen größeren Stellenwert erhalten. Im Gespräch mit Professor Dr. Eva Kocher, Vorsitzende der Sachverständigenkommission für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, stellte Helene Wildfeuer vor allem bei beruflichen Fortkommen von Frauen im öffentlichen Dienst dringenden Handlungsbedarf fest. Vor allem in veralteten Beurteilungskriterien und in der Voreingenommenheit der Beurteilenden sieht Helene Wildfeuer das Problem begründet. „Dienstliche Beurteilungen folgen häufig noch immer dem Leitsatz: Wer viel Zeit am Arbeitsplatz verbringt, leistet viel. Wer nicht am Arbeitsplatz präsent ist, weil er oder sie in Teilzeit arbeitet oder zwei von fünf Tagen von zu Hause aus tätig ist, hat dann das Nachsehen. In dieser Sache erwarten wir einen dezidierten Hinweis im Gutachten zum Zweiten Bundesgleichstellungsbericht der Bundesregierung und entsprechende Handlungsempfehlungen“, so Helene Wildfeuer.

Die dbb bundesfrauenvertretung informierte u. a. zur geplanten Frauenpolitischen Fachtagung sowie zu Seminaren im Jahr 2016. Die Frauenpolitische Fachtagung findet am 12. April 2016 in Berlin zum Thema: „Digitalisierte Welt: Frauen 4.0 – rund um die Uhr vernetzt?“ statt. Seminare finden zu den Themen „Gewerkschaftsarbeit für Frauen, „Frauen im Recht – Recht für Frauen“ und „Öffentlichkeitsarbeit und neue Medien für Frauen“ statt. Bei Interesse können Sie sich gerne bei uns (frauen(at)sbb.dbb.de) melden.

Weitere Informationen und Impressionen zur Tagung erhalten Sie auf der Internetseite der dbb bundesfrauenvertretung sowie bei Facebook (dbb bundesfrauenvertretung).