30. Mai 2016

Signal zur Verbesserung der Lehrerausstattung gefordert – Verbeamtung unerlässlich

Der SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen sieht in der Verbeamtung von Lehrern ein unerlässliches Instrument zur Verbesserung der Einstellungssituation auf dem sächsischen Lehrerarbeitsmarkt. Beamte sind nicht teurer als angestellte Lehrer. Mit der Möglichkeit der Verbeamtung könnten junge Lehrer aus anderen Bundesländern nach Sachsen gezogen werden. Das sorgt möglicherweise für Entspannung an mancher Schule.

Nach eigenen Berechnungen sind Lehrer im Angestelltenverhältnis etwa gleich teuer wie verbeamtete Lehrer. Dabei sind in der Kostenrechnung bereits Rückstellungen in den Generationenfond und Beihilfezuschüsse in ausreichendem Maße von uns berücksichtigt worden. Die Behauptung, dass die Beamten den Freistaat mehr kosten hat zwei Ursachen. Zum einen wird der Generationenfond ja gerade erst aufgebaut. Mit abgesichert werden müssen also zukünftige Pensionslasten bereits seit 1992 im System befindlicher Staatsdiener. Zum anderen ist die Zinssituation für die bereits angelegten Rücklagen momentan äußerst schwierig. Da es sich bei der Lehrerverbeamtung aber um Lasten handelt, die in der Regel erst nach 42 Dienstjahren anfallen, werden sich wohl beide Voraussetzungen für das Argument „teurer Beamter“ bis dahin noch mehrfach grundlegend ändern. Als „totalen Irrsinn“ sieht der Beamtenbund die Einstellung junger Lehrer zu verbesserten Konditionen. Dabei werden quasi höhere Einstiegsgehälter gezahlt, um den Nettounterschied zu verbeamteten Lehrkräften auszugleichen und damit auf dem gesamtdeutschen Lehrerarbeitsmarkt Vorteile zu erlangen. „Nicht das wir den jungen Kollegen diese bessere Vergütung nicht gönnen würden, aber damit wird ja praktisch das Pferd am Schwanze aufgezäumt“, so der Landesvorsitzende des Sächsischen Beamtenbundes Gerhard Pöschmann dazu.

Auch die Einstellung von Quereinsteigern sieht der Sächsische Beamtenbund äußerst kritisch. Zwar werden sie grundsätzlich schlechter eingestuft als vollausgebildete Lehrer, was natürlich weniger Kosten verursacht. Tatsächlich müssen sie sich aber Weiterbilden, um einen pädagogischen Abschluss zu erhalten. Dafür bekommen sie zwei Freistellungsstunden in der Woche und es fallen Kosten für die universitäre Ausbildung an, die der Freistaat tragen muss. Rechnet man das alles zusammen, sind Quereinsteiger langfristig noch teurer, als voll ausgebildete Lehrkräfte. Zu bedenken ist, der Markt für potentielle Quereinsteiger ist endlich.

„Wer heute die Verbeamtung von Lehrern weiter hinauszögert, wird langfristig an Bildungsniveau verlieren“, so Pöschmann weiter. „Der Kalk an den Wänden der Lehrerzimmer rieselt mit dem in den Gehirnen der Lehrer um die Wette“ hatte der bekannte Kabarettist Volker Pispers einmal gewitzelt. Dass das in einer völlig anderen Interpretation einmal Wahrheit werden könnte, ist schon mehr als ironisch. Junge Lehrer braucht das Land – die Verbeamtung von Lehrern entspannt die Situation deutlich.

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